Richtiger Kaufzeitpunkt Immobilie: So erkennen Sie 2025 Ihre Chance

Zuletzt aktualisiert am 16. Oktober 2025

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Inhaltsverzeichnis

Richtiger Kaufzeitpunkt Immobilie – In einem Markt wie dem für Wohn- und Anlageimmobilien ist gutes Timing oft entscheidend. Grundlegende Orientierung liefert der Immobilienzyklus – ein Modell, das die typischen Auf- und Abschwungphasen eines Immobilienmarkts beschreibt. Wer den Zyklus versteht und erkennt, wann im Verlauf der richtige Kaufzeitpunkt für eine Immobilie ist, kann bessere Kaufentscheidungen treffen und Risiken begrenzen.

Was bedeutet „Immobilienzyklus“ eigentlich?

Der Immobilienzyklus beschreibt die wiederkehrenden Phasen, in denen Angebot, Nachfrage, Preise und Bautätigkeit variieren. Synonyme Begriffe sind u. a. „Marktzyklus“, „Wohnimmobilienzyklus“ oder „Standort-Lebenszyklus“. Diese Modelle helfen dabei, langfristige Trends und temporäre Über- oder Unterbewertungen zu erkennen – und so den richtigen Kaufzeitpunkt für Immobilien zu identifizieren.

Checkliste: Marktphasen erkennen

MerkmalHinweis auf Phase
Sinkende PreiseAbschwung / Übergang
Geringe BautätigkeitTiefphase / Erholung
Viele NeubauprojekteHochphase
Pessimistische MedienberichteÜbergang zur Unterbewertung
Steigende Mieten bei stagnierenden PreisenFrühphase

Die vier Phasen des Immobilienzyklus im Überblick

  • Erholung (Frühphase): Preise noch niedrig, Angebot begrenzt, erste Investoren aktiv
  • Expansion (Wachstumsphase): Nachfrage steigt, Preise ziehen an, Neubauten entstehen
  • Hochphase (Boom / Überhitzung): Überbewertung, viele Projekte, Angebotsüberhang möglich
  • Rückgang (Abschwung): Preise sinken, Nachfrage schwächer, Bautätigkeit lässt nach

Checkliste: Phase bestimmen anhand von Marktindikatoren

PhaseTypische Merkmale
ErholungNiedrige Preise, wenig Neubau, schwache Medienberichterstattung
ExpansionZunehmende Bautätigkeit, steigende Mieten, mehr Investoren
HochphaseViele Projekte, überdurchschnittliche Preise, Euphorie
RückgangSinkende Preise, längere Vermarktungszeiten, Projektstopps

Mehr zu aktuellen Entwicklungen am heimischen Markt lesen Sie in den Beiträgen zum Immobilienmarkt Salzburg und Immobilienmarkt Wien

Immobilienuhr: Der Klassiker zur Einschätzung von Marktphasen

Die Immobilienuhr ordnet die vier Zyklusphasen einer Uhrzeit zu und wird in der Immobilienbranche häufig zur Orientierung verwendet. Sie wurde erstmals von Jones Lang LaSalle (JLL) etabliert, um Immobilienmärkte weltweit vergleichbar zu positionieren. Die Uhrzeiten sind dabei metaphorisch gemeint – sie zeigen keine reale Zeit, sondern symbolisieren zyklische Marktphasen

Zuordnung Uhrzeiten

UhrzeitPhaseBeschreibung/Strategie
12–1 UhrÜberhitzungÜberbewertung, Höchstpreise, Verkaufszeitpunkt
2–3 UhrAbschwung beginntErste Rückgänge, Angebot übersteigt Nachfrage
4–5 UhrRückgangPreise sinken, Marktstimmung negativ
6–7 UhrTiefphaseTiefpreise, idealer Zeitpunkt für antizyklisches Kaufen
8–9 UhrErholung beginntNachfrage steigt langsam, Markt stabilisiert sich
10–11 UhrAufschwung / BoomPreise steigen, neue Projekte, breite Nachfrage

Praxis-Tipp: Käufe im Zeitfenster zwischen 5 und 7 Uhr gelten oft als idealer Einstieg in aufstrebende Märkte. Aktuelle Zahlen zu Leerständen, Bauaktivität und Immobilienpreisen finden Sie bei Statistik Austria

Wellenmodell: Schwankungen als Investitionschance

Das Wellenmodell basiert auf der Annahme, dass Immobilienpreise nicht linear, sondern wellenförmig verlaufen – mit regelmäßigen Spitzen und Tiefpunkten. Die Ursprünge dieses Modells gehen auf ökonomische Zyklustheorien zurück, insbesondere auf Arbeiten von Ökonomen wie Homer Hoyt („100 Years of Land Values in Chicago“, 1933), der zyklische Muster in städtischen Immobilienmärkten identifizierte. Später wurde das Modell in der Immobilienökonomie weiterentwickelt.

Richtiger Kaufzeitpunkt Immobilie - Wellenmodell

Checkliste: Wellen sinnvoll nutzen

ZykluslageMerkmaleStrategie
WellentalPreise am Tiefpunkt, schlechte StimmungKaufen, langfristig denken
Aufsteigende WelleNachfrage zieht an, leichte PreissteigerungEinstiegphase, selektives Kaufen
WellenhöheHöchstpreise, starkes mediales InteresseVorsicht, ggf. verkaufen
Absteigende WellePreise fallen, Verkaufsdruck steigtAbwarten oder gezielt analysieren

Wie erkennt man unterbewertete Immobilien?

Unterbewertete Immobilien sind Objekte, deren aktueller Marktpreis unter ihrem realistischen Wert liegt – also unter dem, was sie aufgrund von Lage, Substanz, Mietertrag oder Entwicklungspotenzial tatsächlich wert wären. Solche Chancen zu erkennen, erfordert ein gutes Gespür für Marktmechanismen, aber auch die Beachtung einiger typischer Hinweise.

Typische Gründe für Unterbewertungen

  • Persönliche Umstände der Verkäufer: Erbschaften, Scheidungen oder ein rascher Liquiditätsbedarf können dazu führen, dass Immobilien deutlich unter Marktpreis angeboten werden.
  • Zeitdruck beim Verkauf: Wenn Verkäufer schnell Kapital benötigen, sind Preisnachlässe üblich.
  • Sanierungsbedarf: Renovierungs- oder Modernisierungsarbeiten schrecken viele Käufer:innen ab, senken aber oft nur kurzfristig den Preis.
  • Fehlende oder schlechte Online-Präsentation: Schlechte Fotos, unklare Grundrisse oder knappe Beschreibungen führen zu geringer Nachfrage – und somit zu Preisvorteilen für aufmerksame Käufer:innen.
  • Lage mit Entwicklungspotenzial: Stadtteile mit neuen Infrastrukturprojekten, Bildungseinrichtungen oder Verkehrsanbindungen bieten häufig stilles Wertsteigerungspotenzial.
  • Ungeklärte rechtliche Aspekte: Offene Themen wie Parifizierung, Nutzwertgutachten oder alte Dienstbarkeiten können den Preis drücken – werden diese geklärt, steigt der Marktwert.

Weitere Hinweise auf Unterbewertung

  • Preis liegt deutlich unter dem regionalen Durchschnitt
  • Längere Vermarktungsdauer trotz guter Lage
  • Niedrige Mieten im Vergleich zum Kaufpreis (unterdurchschnittliche Mietrendite)
  • Solide Bausubstanz trotz unvorteilhafter Präsentation

Praxis-Tipp

Viele unterbewertete Immobilien fallen nicht durch Inseratspreise, sondern durch Details in Exposés oder Verkaufsverhalten auf. Wer regelmäßig Marktdaten beobachtet, erkennt Abweichungen schneller. Ob Immobilienpreise über- oder unterbewertet sind, zeigt der Fundamentalpreisindikator der Österreichischen Nationalbank.

Tools & Indikatoren zur Marktanalyse

Diese Instrumente helfen, Datenstruktur und Marktdynamik zu verstehen:

Checkliste: Diese Daten prüfen vor dem Immobilienkauf

Tool / IndikatorZweck / Nutzen
Preis-Miet-VerhältnisBewertung der Rentabilität
ImmobilienpreisindexEinschätzung von Preisentwicklung
LeerstandsdatenAngebot / Nachfrage abschätzen
NeubautätigkeitRisiko von Überangebot erkennen
Zinsniveau / FinanzierungskonditionenLeistbarkeit prüfen und zukünftige Nachfrage antizipieren
Richtiger Kaufzeitpunkt Immobilie - Immobilienpreise

Psychologie & Strategie: Warum viele zu spät kaufen

Ein häufiger Fehler: Kaufentscheidungen erfolgen erst, wenn starke Medienberichte über Preissteigerungen erscheinen – oft mitten im Boom. Dieses Herdenverhalten führt dazu, dass Käufer:innen den optimalen Zeitpunkt verpassen.

Strategisch klüger: in Phasen mit pessimistischer Stimmung, aber soliden Fundamentaldaten einzusteigen. Denn meist gelten Spätphasen als teuer – antizyklisches Denken kann sich auszahlen.

Checkliste: Emotionale Fallen vermeiden

VerhaltenRisikoBessere Strategie
HerdenverhaltenKauf zu spät, zu teuerFrühzeitige Marktbeobachtung
Medien beeinflusstOrientierung an HypesAuf Fundamentaldaten fokussieren
Angst vor VerpassenSchnellschüsse ohne AnalyseGeduldig bleiben, gezielt investieren
Sicherheit überbewertetNur etablierte Lagen gesuchtAntizyklisch in Randlagen prüfen

Key Takeaways – Richtiger Kaufzeitpunkt Immobilie

  • Immobilienmärkte verlaufen zyklisch – verstehen Sie die 4 Phasen
  • Die Immobilienuhr hilft beim Timing – Ursprung bei JLL
  • Der richtige Kaufzeitpunkt für eine Immobilie hängt stark vom lokalen Markt ab
  • Wellenmodell und Fundamentalanalyse bieten tiefere Einsichten
  • Nutzen Sie Daten wie Preisindex, Leerstand oder Zinsniveau
  • Emotionen führen oft zu falschem Timing – setzen Sie auf Strategie

Fazit: Wissen ist Ihr stärkster Hebel

Wer den Immobilienzyklus kennt und lokale Besonderheiten berücksichtigt, kann Risiken minimieren und Chancen gezielt nutzen. Egal ob Sie Eigennutzer:in sind oder als Investor:in agieren – der richtige Kaufzeitpunkt für Ihre Immobilie ist eine strategische Entscheidung, kein Zufall.

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FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Wie häufig wiederholt sich ein Immobilienzyklus?

In der Regel dauert ein kompletter Zyklus 7–15 Jahre – je nach Region, Wirtschaftslage und Angebot.

Ist der Höhepunkt genau bestimmbar?

Nein – aber mit Tools wie der Immobilienuhr oder Preis-Miet-Verhältnissen lässt sich ein Wendebereich gut abschätzen.

Wann ist Kaufen besonders sinnvoll?

In Frühphasen (Erholung / Aufschwung) – dort sind Preise niedriger und die Wertsteigerungsperspektive hoch.

Welche Tools sind für Privatanleger:innen sinnvoll?

Fundamentaldaten wie Preisindex, Leerstandsdaten, Zinsen und Mietrendite sind zentrale Anhaltspunkte.

Ist ein schlechter Zeitpunkt immer zu vermeiden?

Nicht zwingend. Auch in Hochphasen kann ein Kauf sinnvoll sein – etwa bei Eigennutzung oder strategischer Lagewahl.

Disclaimer:
Die Inhalte dieses Beitrags wurden sorgfältig recherchiert. Dennoch übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Dieser Beitrag dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine rechtliche oder fachliche Beratung dar.

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